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Innerhalb von Europa und dem Raum der EU herrscht freier Wettbewerb. Somit können Unternehmen frei auf jedem Markt agieren. Vor allem können sie sich um öffentliche Ausschreibungen bewerben, ohne dass sie diskriminiert werden dürfen. Viele solcher Aufträge entfallen auf Bauunternehmen. Immer wenn Bund, Land oder Kommune ein Gebäude errichten möchten, dann muss es zu einer Auktion kommen. Behörden und öffentlicher Dienst sind per Gesetz dazu gezwungen den billigsten Anbieter auszusuchen. Wir schauen uns an, welche Konsequenzen das auf den Markt hatte.

Wie veränderte sich der Markt für Bauunternehmen in der EU?

Viele Baufirmen und Unternehmen für Spezialtiefbau haben auf die Veränderungen am Markt reagiert. Öffentliche Aufträge sind ein Milliardengeschäft. Vor allem im Bereich der Bauindustrie. Milliarden werden jährlich für Brücken, Gebäude und Straßen ausgegeben. Wer davon ein Stück abhaben möchte, der muss lediglich das richtige Angebot abgeben. Denn eine Ausschreibung erfolgt mit Hilfe einer Leistungsbeschreibung. Darin werden alle Eigenschaften erfasst, die in Bauprojekt haben muss. Anschließend müssen die Bauunternehmen schätzen, wie viel sie dieses Bauvorhaben kosten wird. Hierfür ist langjährige Erfahrung unbedingt erforderlich. Zudem ist die Kooperation mit einem Partner aus dem Spezialtiefbau üblich, weli der Grundbau häufig besondere Maßnahmen erfordert. Mit diesen muss der Baugrund verbessert werden, um die notwendige Stabilität zu erreichen.
Das „tückische“ an der Sache ist, dass die Firmen diese Schätzungen so machen müssen, dass sie möglichst günstig arbeiten. Denn nur ein Anbieter bekommt den Zuschlag – der mit dem billigsten Angebot. Das heißt, sie sind gezwungen Lösungen zu finden, so dass möglichst kostengünstig gearbeitet wird. Aufgrund dieses Kostendrucks, gab es in den letzten Jahrzehnten immer wieder Konzentrationen im Baugewerbe. Es entstanden teilweise weltweit operierende Großkonzerne. Sie profitieren davon, dass sie ihr Know-How über große Projekte erwerben. Anschließend nutzen sie diese Erfahrung für viele andere Bauvorhaben. Durch ihre Größe kommt es zudem zu einer besseren Degression der Fixkosten.

Ein weiterer Grund für die Bildung größerer Konzerne war die Tatsache, dass es eben nicht nur öffentliche Ausschreibungen gibt, an denen man teilnimmt. Wichtige Aufträge gibt es auch aus der Industrie. Wenn irgendwo eine Fabrik gebaut werden muss, dann können das nur große Anbieter stemmen. Zudem freuen sich die Auftraggeber, wenn sie ein zuverlässiges Unternehmen für Bauarbeiten und Spezialtiefbau gefunden haben. Sie wünschten sich von ihnen, dass diese auch im Ausland für sie tätig werden, um dort Gebäude für sie zu errichten. Sie haben das Know-How, sie haben die richtigen Lieferanten. Es ist bereits alles da, man muss dieses Wissen einfach nur ins Ausland tragen.

All diese Entwicklungen führten dazu, dass sich immer mehr Unternehmensgruppen bildeten, die entweder bundesweit tätig sind, europaweit oder sogar weltweit. Wir schauen uns an, wie die Marktlage heute beim Spezialtiefbau aussieht.

Was ist Spezialtiefbau?

Bevor wir uns die Unternehmen genauer ansehen, noch eine Begriffsklärung. Bei internationalen Bauindustrie denkt man sofort an große Fabriken und Wolkenkratzer. Ja, es gibt viele bekannte Unternehmen, die das machen. Doch all diese Gebäude benötigen beim Start der Bauphase eine solide Unterlage. Das heißt, ein Hochbau beginnt erst einmal mit einem Tiefbau. Je größer ein Gebäude nämlich nach oben hin wird, desto tiefer muss das Fundament gelegt werden. Hierum kümmern sich Spezialtiefbauunternehmen. Ihre Aufgabe ist es die mechanischen Eigenschaften des Erdreichs zu verbessern. Sie kümmern sich darum, dass unter dem Fundament ausreichend Stützkraft vorhanden ist. Hierfür ist langjährige Erfahrung in Sachen Bohrtechnik erforderlich, zudem der Umgang mit Pfählen und Boden-Verhärtungsverfahren. Außerdem kümmern sie sich darum, dass die tiefe Baugrube von den Seiten her nicht einstürzt. Hierfür errichten sie vertikale Stützen, wie Trägerbohlwände usw.

Firmen für Spezialtiefbau aus Europa

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Wie erwähnt, haben heute diejenigen Spezialtiefbauunternehmen die besten Karten, die ihre Unternehmensgruppe bundesweit oder international ausrichten. So können sie den Anforderungen des Marktes nachkommen. Dies geschieht, weil sie zum einen groß genug sind, um umfangreichere Projekte zu realisieren. Zudem, weil sie Kunden mit mehreren Standorten bedienen können. Wir stellen einige hoch kompetente Firmen aus dem Bereich Spezialtiefbau vor.

Porr AG – Stump-Franki

Bekannt in Deutschland ist Stump-Franki. Sie unterhalten ein bundesweites Filialnetz und wickeln dabei zahlreiche Großprojekte ab. Hinter der Firma steht ein internationaler Baukonzern aus Österreich. Die PORR AG ist in Wien börsennotiert. Mit über 20.000 Mitarbeitern werden 4,6 Milliarden Euro Jahresumsatz erzielt. Tätig ist man vor allem im DACH-Raum. Zudem ist die Gruppe in Osteuropa aktiv. Dort vor allem in Polen, Tschechien, Slowakei und Rumänien.

Bauer AG

Einer der bekanntesten Spezialtiefbauunternehmen in Deutschland ist die BAUER Gruppe. Diese Firma hat über 11.000 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von über eine Milliarde Euro. Man operiert weltweit, es wurden zahlreiche Tochterunternehmen aufgebaut. In China zum Beispiel war man am Bau des unterirdischen Bahnhofs der Schnellfahrstrecke Guangzhouo–Shenzhen–Hongkong. Im Oman unterhält man die weltweit größte Schilfkläranlage der Welt.

Trevi Group

Aus Italien kommt die Trevi Group. Sie sind in ihrer Heimat ein führender Anbieter im Bereich Spezialtiefbau geworden. Mit 3.700 Mitarbeitern kommt die Gruppe auf einen Umsatz von 491 Millionen Euro. Man ist international aktiv und hat noch zahlreiche Tochterfirmen, die sich unter anderem im Maschinenbau für die Bauindustrie betätigen.

SITS France

1969 wurde die SITS gegründet. Die Abkürzung steht für: Société d’Installation Téléphonique et Signalisation (Gesellschaft zur Installation von Telefonie und Signaltechnik). Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich SITS zu einem erfolgreichen Tiefbauunternehmen für Kommunikationsnetze und den Eisenbahnsektor. Zu ihnen gehören noch die Töchter Themelin und BPS.COM.

FCC Construcción Spanien

Spanien ist ein Land, in dem es traditionell eine stark ausgeprägte Bauwirtschaft gibt. Vor der Finanzkrise wurde zum Beispiel sehr massiv gebaut, auf spekulativer Basis.

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Mit circa 6 Milliarden Euro Umsatz gehört die Gruppe um FCC zu einer der größten im Land. Sie können im Hochbau aber auch im Beriech Spezialtiefbau tätig werden. Über 50.000 Mitarbeiter werden dabei beschäftigt. Nationale und internationale Projekte finden sich im Portfolio.

Ballast Nedam Niederlande

Bei unseren holländischen Nachbarn ist Ballast Nedam einer der großen Player auf dem Markt. Gegründet wurden sie im Jahr 1969. Seit dieser Zeit hat man sich große Bekanntheit im Tiefbau erworben. Aktuell liegt die Mitarbeiterzahle bei ungefähr 3.700. Beim Umsatz kann die Gruppe stolze 1,4 Milliarden Euro aufweisen.

Fazit

Spezial-Tiefbau ist ein wichtiger Bestandteil der Bauwirtschaft. Wie jede Industrie auch, gibt es in diesem Bereich jedes Jahr immer neue Innovationen. Sie helfen dabei die Arbeit zu erleichtern und sie zu beschleunigen.

Der europäische Markt ist geprägt von einer Struktur, bei der sich relativ stark gesättigte Märkte vorfinden. Vor allem in den Ländern, die vor den Freiheiten der Märkte in der EU schon von Großkonzernen geprägt wurden. Wo es große Platzhirsche gibt, da versuchen sich ausländische Anbieter nicht so gerne in hohem Maße auszubreiten. Hierfür suchten sie lieber nach Möglichkeiten im außereuropäischen Ausland, dort ist mehr Platz dafür. Somit kann man festhalten: Man fokussiert sich stark auf das eigene Heimatland. Die ganz große Expansion wird in der weiten Ferne angestrebt.