Traktoren haben eine lange Geschichte. Neben einem klassischen Arbeitsgerät sind Traktoren auch interessant für Tüftler und Sammler. Es gibt unzählige Marken und Modelle. Im Folgenden werden die bekanntesten und größten Traktorenmarken und die Geschichte näher beschrieben.
Große Traktorenmarken
John Deere:
John Deere gehört zu den größten Traktorenmarken weltweit. In Deutschland sind John Deere Traktoren sehr beliebt. Die Marke wurde 1918 in den USA gegründet. Das Besondere an den Treckern sind die Widerstandsfähigkeit und die ergonomische Fahrweise. Landwirte mögen die Rundumsicht, die sie in den Fahrerkabinen der Traktoren haben. Im Vergleich zu anderen Marken ist die Ausstattung in den Fahrerkabinen spartanisch. Der erste Traktor von John Deere war ein Waterloo Boy N. Dieser wurde bis 1924 produziert. Zu der damaligen Zeit glaubte keiner an den Erfolg der Marke. Doch mit der Zeit wurde John Deere immer beliebter und gehört heute zu den größten Traktorenmarken überhaupt. Nach 1924 folgten weitere Modelle. Bestseller waren Modell B und 4020, von denen zusammen knapp 500.000 Modelle hergestellt wurden. Mit der Übernahme von Heinrich Lanz (Landmaschinenhersteller) hatte John Deere Zugang zum europäischen Markt und konnte expandieren. Die Marktposition wurde in den Folgejahren weiter gefestigt und ausgebaut. Heute können Besucher die Sonderausstellung im Mannheimer John Deere Forum bewundern. Hier sind zahlreiche Modelle von John Deere ausgestellt, vom ersten Traktor, über Kompakttraktor bis zum Schlepper.
Claas:
Claas ist eine deutsche Traktorenmarke, die es bereits seit über 100 Jahren gibt. Traktoren stellen sie jedoch erst seit 1997 her. Das Unternehmen ist exportorientiert. Schon damals wurden die meisten Strohbinder und Mähdrescher exportiert, damals noch innerhalb der Europäischen Union. Seit 1990 versucht Claas auch, weitere internationale Märkte in China und Nord- und Südamerika zu beliefern. 2003 wurde Renault Agriculture übernommen, was in der kurzen Geschichte ein wichtiger Meilenstein war. Mit der Entwicklung des E-Systems ist die Marke auch zukunftsorientiert und versucht, mit dem digitalen Fortschritt mitzugehen.
Bekannt wurde Claas mit Mähdreschern. Lange Zeit wurden keine Traktoren in die Produktion mit aufgenommen. Durch den Konsolidierungsprozess änderte sich der Markt und das Unternehmen musste die Unternehmens- und Produktstrategie anpassen. Die Marktposition als Spezialist für das Erntegeschäft war nicht mehr ausreichend. Durch fehlende Möglichkeiten für Partnerschaften, stieg Claas 1997 ins Traktorengeschäft mit ein. Durch die Übernahme von Renault Agriculture hatte Claas den Einstieg in den Traktorenmarkt. Natürlich produziert Claas heute auch noch Mähdrescher, um die internationale Position am Markt halten und ausbauen zu können. Die internationale Ausrichtung ist ein wesentlicher Aspekt im Geschäftskonzept der Firma. Heute ist Claas in ganz Europa, im asiatischen Raum und in Nord- und Südamerika vertreten.
Claas setzt auch viel auf Innovation und neue Technologien. Im Bereich Agrarelektronik verfügt Claas über viel Erfahrung. Durch den technologischen Fortschritt ergeben sich neue Bereiche und Innovationsgebiete. Die Traktoren und Mähdrescher von Claas haben eine moderne und hochwertige Ausstattung. Mit den Assistenzsystemen können moderne Traktoren mittlerweile selbstständig fahren. Die Fahrer müssen nur die Konfigurationen im System übernehmen. In den kommenden Jahren wird Claas den Fokus weiter auf die Vernetzung von Landtechnik und Landwirtschaft legen.
Fendt:
In Deutschland ist Fendt die zweitbeliebteste Marke unter den Traktoren. Das Besondere an Fendt Traktoren ist die Zugkraft und die robuste Bauart. Sie können in verschiedenen Einsatzfeldern in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Neben innovativer Ingenieurskunst werden qualitative Materialien für die Traktoren verwendet. 1930 wurde Fendt in Bayern gegründet. Der erste Trecker/Kleinschlepper von Fendt hatte sechs PS und wurde für kleine landwirtschaftliche Betriebe entwickelt. Spätere Modelle hatten neun und zwölf PS. Bis Mitte der 1930er Jahre wurden die Traktoren noch handwerklich hergestellt. Während des Zweiten Weltkrieges produzierte Fendt ausschließlich Holzgasschlepper. In den 1950er Jahren entwickelte Fendt das Fendt-Einmann System (technisches System), wodurch der Absatz der Fendt Traktoren rasant anstieg. Insgesamt wurden mehr als 50.000 Exemplare bis nach 1980 hergestellt und verkauft. In den 1980er Jahren exportierte Fendt so viele Modelle wie noch nie nach Australien, Großbritannien, Schweden, Saudi-Arabien, Italien und Frankreich. Die Marke richtete sich damals nach den Anforderungen der jeweiligen Ländern und Regionen und nahm bei den Modelle kleine Unterschiede in der Produktion vor. So stieg Fendt neben der reinen Landwirtschaft auch in den Hopfen-, Obst- und Weinbau mit ein. Immer attraktiver wurde auch der Caravanbau für Freizeitaktivitäten. Durch die Weiterentwicklungen in unterschiedlichen Sektoren und die verbesserten Motoren, Maschinen und die Technik konnte Fendt seine Position am Markt festigen.
1997 wurden Mehrheitsanteile an Massey-Ferguson verkauft. Bis heute gehört Fendt zu den größten Traktorenmarken und stellt immer noch hochwertige Traktoren und Schlepper her, allerdings nicht mehr in deutschem Familienbesitz.
Case IH:
Case IH gehört natürlich auch zu den größten und bekanntesten Traktorenmarken. Ein besonderes Modell ist der Quadtrac 620 mit einer unglaublichen Leistung von fast 700 PS (692). Case IH ist ein Hersteller für Landmaschinen und kommt aus den USA. Heute gehört Case IH zur Traditionsmarke CNH Industrial. Case IH wurde 1984 gegründet. Die Marke selbst ist aus einer Übernahme entstanden. Zusammenlegung von Tenneco Inc. Und International Harvester Company. Case IH produzierte verschiedene Traktoren, viele davon gehören zu den leistungsstärksten auf dem Markt. Durch dir Übernahme von Steyr Daimler Puch in 1995 konnte Case IH seine Marktanteile weiter ausweiten und hatte so Zugang zum europäischen Markt. Am bekanntesten ist die CS-Baureihe, die sich optisch an den Steyr Traktoren orientierten. Ein weitere Werk von Case IH befand sich bis Ende 1997 in Neuss. Hier gingen über 1,5 Millionen Traktoren vom Band. In Deutschland waren die Modelle Case IH Maxxum 5150 und der 1455 XL sehr beliebt. 1999 wurde Case IH von der Fiat New Holland Group übernommen. Gegründet wurde dann CNH Industrial.
Daimler Benz:
Daimler Benz ist nicht nur die älteste Automarke und steht für Qualität und hochwertige Verarbeitung. Die Marke hat auch einzigartige Traktoren hergestellt. Landwirte aus aller Welt sind von der Verarbeitung und Zuverlässigkeit der Daimler Benz Traktoren begeistert. Leider wurde die MB-Trac Produktion im Jahr 1991 eingestellt. Trotzdem sind die Daimler Benz Traktoren auch heute noch sehr beliebt bei Landwirten. Die ersten Traktoren wurden in den 1930er Jahren produziert. Im Jahr 1972 wurde dann die MB-Trac Reihe eingeführt. Das Besondere an diesen Traktoren war, dass sich die Fahrerkabine nicht hinten, sonder in der Mitte befand. Das Konzept erwies sich als vielseitig und komfortabel. Die MB-Tracs eigneten sich besonders für große landwirtschaftliche Betriebe. Das Besondere an den Daimler Benz Traktoren war die Regelhydraulik, die Anbauräume, die Fahrerkabine in der Mitte, die gleich großen Reifen und die robuste Bauweise. Beim Fahren überzeugen die Daimler Benz mit unglaublichen Komfort durch die Blockbauweise, die Federung an der Vorderachse und die Ausstattung in der Fahrerkabine. Die Blockbauweise und die Starrachse bieten Landwirten auch Stabilität bei komplexen Feldarbeiten. Neben landwirtschaftlichen Betrieben kommen die MB-Tracs auch bei Bauunternehmen zum Einsatz. Da sich Mercedes ab den 1990er-Jahren auf andere Bereiche fokussieren wollte, wurde die Produktion von Daimler Benz Traktoren leider eingestellt.
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