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Mit den Zielen des Pariser Abkommens soll die globale Klimaerwärmung auf eine Erhöhung von maximal 1,5 Grad Celsius beschränkt werden. Deutschland und die deutsche Wirtschaft sind als entschiedener Verfechter dieser Klimaziele maßgeblich an der Reduzierung des Ausstoßes von hohen Mengen CO2 beteiligt. Neben grünen Energiequellen und der Reduzierung von Kunststoffen in der Produktion und im Gewerbe wird vor allem die Elektromobilität intensiv diskutiert sowie mit Subventionen gefördert. Der politische Wille, der an manchen Orten sogar zum politischen Druck wird, verändert nicht nur die Infrastruktur und Elektromobilität, sondern automatisch auch die deutsche Wirtschaft.

Elektromobilität in Deutschland

Die Elektromobilität in Deutschland gewinnt immer mehr an Bekanntheit, ganz gleich, ob der Bereich Privat oder ein Gewerbe ist. Mit vielen staatlichen Subventionen und der Sensibilisierung für den Umweltschutz entsteht für viele Akteure der Gesellschaft der Ansporn, in Fragen der Mobilität auf Elektro Nutzfahrzeuge oder ein E Auto umzusteigen. Die Elektromobilität Entwicklung bewirkt, dass Konzerne ihre Infrastruktur ausbauen, indem sie beispielsweise Ladesäulen installieren und ein Privathaushalt mit einem eigenen Haus über die Anschaffung eines E Auto nachdenken kann.
Für die deutsche Wirtschaft entstehen auf diese Weise einige begünstigende Faktoren. Mit der elektrischen Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen lässt sich somit beispielsweise die politische Energieunabhängigkeit mehr festigen. So kann zum Beispiel ein Transporter mit Elektroantrieb mit jedem beliebigen Strom fahren, ganz gleich, ob dieser Strom aus Frankreich und Polen importiert wurde oder in einem deutschen Energiewerk hergestellt wird. Auch wird bei Strom nicht so wie bei Kraftstoffen unterschieden, so kann der Strom aus Kernkraftwerken, Windkraftwerken, Kohle- und Gaskraftwerken oder sogar aus großen Lithiumbatterien stammen.

Umweltbonus

Die politische Ebene bemüht sich in den letzten Jahren in Fragen der Elektromobilität Entwicklung besondere Anreize zu schaffen. Auf diese Weise ist der sogenannte Umweltbonus entstanden. Hierbei handelt es sich um eine finanzielle Prämie beziehungsweise einen steuerlichen Freibetrag, der an Käufer eines E Auto ausgezahlt wird. Im Jahre 2016, ursprünglich von der Bundesregierung initiiert und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wurde der Umweltbonus erstmals eingeführt. Abhängig davon, ob es sich um ein reines E Auto oder ein Hybrid Fahrzeug handelt, betrug der Förderbetrag zwischen 2000 beziehungsweise 1500 Euro Netto. Von den Fördermitteln konnten fast alle Interessenten in Deutschland teilnehmen, sowohl Privat als auch im Gewerbe.

Seit dem Beginn der Corona Pandemie ergriff die Bundesregierung weitere Maßnahmen und erhöhte infolgedessen die Freibeträge des Umweltbonus um mehr als das doppelte, so stiegen die Prämien – wieder abhängig vom Fahrzeugtyp – auf 4000 bis 6000 Euro. Die zugesprochene Prämie ist zudem vom Fahrzeugpreis abhängig, so werden Fahrzeuge mit einem Kaufwert von mehr als 40.000 Euro nicht vom Umweltbonus subventioniert. Lediglich für Elektro Nutzfahrzeuge und Transporter mit Elektroantrieb erhöhte sich diese Freigrenze auf 60.000 Euro, vorausgesetzt, dass die Nutzung als Dienstwagen gemeldet wird. Bei diesem Schritt der Elektromobilität Entwicklung handelte man nach dem Grundsatz „Gewerbe vor Privat“ und stärkte mit den ungleichen Umweltboni die deutsche Wirtschaft jedoch nur einseitig.

Die umstrittene Prämie bietet jedoch auch Kritikern aus demselben politischen Lager große Angriffsflächen. So werden Fahrräder und leichte Kraftfahrzeuge, wie Motorräder von möglichen stattlichen Subventionen ausgeschlossen. Einzig Kraftfahrzeuge der großen und mittleren Kategorien sind vom Bonus subventioniert.

Infrastruktur

Anders als die Förderung von gekauften und geleasten Elektrofahrzeugen war die Beschaffung von Ladesäulen deutlich komplizierter und in manchen Fällen nicht durch bundesweite Beschlüsse geregelt. So ist die Frage über die Förderung der nötigen Infrastruktur für ein E Auto besonders für private Haushalte von enormer Wichtigkeit. Wie bei vielen bürokratischen Anliegen war die Förderung hier oft mindestens Ländersache und wurde von vielen weiteren Faktoren beeinflusst. So spielte nicht selten der Standort, das Besitzverhältnis zur Immobilie und die eigene finanzielle Tragfähigkeit eine wichtige Rolle bei möglichen Förderkrediten.
Ab dem 24. November 2020, also während der Corona Pandemie, veränderte sich dieses Problem jedoch drastisch ins Positive. So sicherte der Bund ab diesem Tag auch Subventionen für sogenannte Wallboxen im Eigenheim zu. Voraussetzung: Die Mindestkosten für die Installation müssen mindestens 900 Euro betragen. Da Wallboxen fast baugleich mit Ladestationen an öffentlichen Plätzen sind und sich die Anschaffungskosten fast immer auf mehr als 900 Euro belaufen, sind die meisten Besitzer von Elektrofahrzeugen berechtigt, die KfW Förderung anzunehmen.

Reichweite gewährleisten

Ladesäulen im Eigenheim oder im Betrieb reichen jedoch nicht aus, um die Attraktivität von Elektrofahrzeugen langfristig zu steigern. Die, im Vergleich zu herkömmlich angetriebenen Kraftfahrzeugen, eingeschränkte Reichweite von batteriebetriebenen Autos erfordert eine ausreichend ausgebaute Infrastruktur. Mit wenigen hundert Kilometern Reichweite besteht aus diesem Grund bis heute das Risiko, in Deutschland nicht auf eine Ladesäule zu treffen. Besonders in weitläufigen und ruralen Flächenländern kann dies zum Problem werden.
Bereits in der Amtszeit des Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer konnte das Ziel, 50.000 Ladesäulen öffentlich zugänglich zu machen, nicht erreicht werden. So wurde das Ziel mit fast 20.000 Ladestationen untertroffen und hemmte die Elektromobilität Entwicklung in Deutschland. Bei tausenden Neuanmeldungen im Jahr staut sich der Druck und die Erwartungen und damit auch die Erwartung vonseiten der deutschen Wirtschaft. Schätzungsweise ist davon auszugehen, dass auf eine öffentliche Ladestation zehn private Elektro- oder Hybridfahrzeuge entfallen. Eine ernüchternde Bilanz.

Auch Unternehmen steigen um

Bei der Beschaffung und der Installation von Ladestationen stehen Gewerbetreibenden und Konzernen zumindest finanziell weniger Hindernisse gegenüber. Die steuerlichen Vergünstigungen, beispielsweise bei der Anmeldung eines Transporters mit Elektroantrieb zum Dienstwagen, erleichtern Firmen die Elektromobilität Entwicklung. Auch reicht in den meisten Fällen ein Firmengelände aus, um eine ausreichende Anzahl an Ladestationen bereitzustellen. Aufgrund der finanziell besseren Situation der Firmen ist oft eine weitreichende oder vollständige Umstellung auf mehrere Elektro Nutzfahrzeuge nicht abwegig.

Elektomobilität im Gewerbe

Besonders im Gewerbe, das auf leichte PKWs angewiesen ist, wird eine erhöhte Anzahl an Neuanmeldungen von Elektrofahrzeugen verzeichnet. So nutzen Lieferdienste, Dienstleister von Mietfahrzeugen oder Versandunternehmen zunehmend die Elektromobilität. Die kontroversen Diskussionen um die Straßenzulassung von den neuartigen Elektrorollern ist auch auf die Elektromobilität Entwicklung in Deutschland zurückzuführen. Anbieter, wie Tier, Lime oder MOIN setzen ausschließlich auf elektrisch angetriebene Leichtfahrzeuge, die zwar keinen direkten Schadausstoß verursachen, aber aufgrund der schnellen Beschleunigung und leisen Betriebslautstärke oft in die Kritik geraten, den Straßenverkehr grundsätzlich gefährlicher zu machen.

Dass die Wirtschaft nicht nur von der Elektromobilität auf der Straße profitiert, wird auch an der aktuellen Entwicklung in der Eisenbahnbranche sichtbar. Während der Güterverkehr oft Leistungen benötigt, die nur mit elektrischen Hochleistungslokomotiven unter Fahrdraht oder Dieselfahrzeugen gewährleistet werden können, steht der Personenverkehr nicht vor diesem Problem. Hier wird besonders auf Geschwindigkeit und Beschleunigung gesetzt, sodass viele Eisenbahnunternehmen, beispielsweise Nah.SH, ihre Dieselfahrzeuge durch batteriebetriebene Akkuzüge ersetzt. Während die ersten produzierten Fahrzeuge kurz vor dem regelmäßigen Betrieb stehen, häufen sich die Bestellungen bei Produzenten wie Stadler oder Siemens. Auf der Kundenliste: Sowohl Bund und Länder, als auch Privatunternehmen, die den Geist der Zeit erkannt haben und die Schadstoffemissionen merklich reduzieren möchten.

DHL nutzt E-Mobilität

Die Deutsche Post DHL Group ist als das größte Post- und Versandunternehmen auch der Vorreiter in der Elektromobilität Entwicklung in Deutschland und der Welt. Das Unternehmen zählt bereits über 12.000 Elektro Nutzfahrzeuge zu seiner Flotte und arbeitet an einer mittelfristigen Lösung, alle Nutzfahrzeuge auf den elektrischen Betrieb umzustellen. So sollen bis 2030 insgesamt 80.000 Fahrzeuge elektrisch betrieben werden.
20 Jahre später, im Jahr 2050 sollen anschließend alle CO2-Emissionen auf null gesenkt werden. Mit jährlich etwa 64 Milliarden Euro Umsatz und fast 600.000 Mitarbeitern ist das Unternehmen das sechstgrößte in Deutschland und hat dadurch eine besondere Vorbildfunktion. Bereits im Jahr 2017 stellte man ambitionierte Ziele zum Klimaschutz in Aussicht. Manch andere Unternehmen dieser Größenordnung verzeichneten in demselben Zeitraum eher durchschnittliche Fortschritte, sodass die DHL Group bis heute gerne als Beispiel für eine erfolgreiche Elektromobilität Entwicklung erwähnt wird.

Fazit

Die Elektromobilität in Deutschland ist ein hochkomplexes Thema mit einem facettenreichen und teilweise kontroversen Themengebiet. So wird häufig bemängelt, dass finanzielle Anreize in Form von Subventionen oder der Ausbau der öffentlichen Lademöglichkeiten nicht intensiv genug vorangetrieben wird. Während Privathaushalte durch diesen Sachverhalt etwas mehr benachteiligt sind, eröffnet sich für die Wirtschaft und viele Unternehmen ein neues Geschäftsmodell sowie ein umweltbewussteres Image. Unter Umständen könnten die Kosten für Elektro Nutzfahrzeuge sogar gesenkt werden und die Rentabilität des Geschäfts gesteigert werden.
Trotz den vielversprechenden und essenziellen Zielen besteht nach wie vor Bedarf an besseren finanziellen Anreizen und vor allem einer ausgebauten Elektromobilität-Infrastruktur. Selbst, wenn Deutschland und die inländische Wirtschaft im internationalen Vergleich zu den Vorreitern gezählt werden kann, besteht viel Verbesserungsbedarf. Nichtsdestotrotz ist der Ausbau in die Elektromobilität ein zentrales und wichtiges Thema in Deutschland. Die Zukunft wird zeigen, ob dieser Trend anhalten wird oder womöglich aktuelle Themen, wie die Energiekrise in den Vordergrund rücken werden.